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Ehemaliger Wirecard-Manager: Marsalek angeblich in Moskau

Das ehemalige Wirecard-Vorstandsmitglied Marsalek, das eine Schlüsselrolle im Buchhaltungsskandal gespielt haben soll, wird laut einem Medienbericht von Geheimdiensten in Russland überwacht. Im Inland wächst der Druck auf die Bundesregierung.

Jan Marsalek, ehemaliges Vorstandsmitglied des Münchner Finanzdienstleisters Wirecard, ist laut einem Zeitungsbericht nach Russland geflohen. Wie das Handelsblatt in Bezug auf unternehmerische, juristische und diplomatische Kreise schreibt, befindet sich der Manager auf einem Grundstück in der Nähe von Moskau unter der Aufsicht des russischen Militärgeheimdienstes GRU. Zuvor hatte Marsalek Berichten zufolge erhebliche Summen in Form von Bitcoin von Dubai nach Russland verdient.

Laut der Untersuchungsplattform „Bellingcat“ flog Marsalek am Tag des Starts von Wirecard Mitte Juni von Klagenfurt über Tallinn nach Minsk Minsk, fuhr das Handelsblatt fort. Aufgrund des politischen Konflikts zwischen Russland und Weißrussland (Weißrussland) war die GRU wahrscheinlich zu gefährlich, um Marsalek im Nachbarland zu verlassen. Deshalb wurde er nach Russland gebracht.

„Spiegel“ berichtete am Samstag auch, dass Marsalek kurz nach seiner Freilassung nach Weißrussland eingereist war. Dies ergibt sich aus dem Eingangs- und Ausgangsregister. Eine Rückreise wurde dort noch nicht aufgezeichnet, was darauf hinweist, dass sich Marsalek noch in Weißrussland oder Russland befindet. Laut Spiegel stützen die Ergebnisse die These, dass Marsalek mit den russischen Geheimdiensten zusammengearbeitet oder für diese gearbeitet habe. Bisher wurde angenommen, dass Marsalek eher in Asien ist. Er war verantwortlich für das Asiengeschäft der DAX Group.

1,9 Milliarden Euro fehlen

Wirecard gab im Juni zu, dass es an einer Jahresbilanz von 1,9 Milliarden Euro mangelte und dass das Geld wahrscheinlich nicht existierte. Die Börsenkurse der Gruppe brachen zusammen und das Unternehmen meldete Insolvenz an. In diesem Fall ist die Staatsanwaltschaft in München I.

Die Insolvenz löste in Deutschland eine Debatte über die Unterlassungen von Behörden und Wirtschaftsprüfern aus, für die Kontenfälschungen lange Zeit verborgen waren. Auch das Vorgehen der Bundesregierung wird zunehmend kritisiert.

Die Opposition erhöht jetzt den Druck auf die Regierung. Die Vorsitzenden der Fraktionen im Finanzausschuss diskutieren heute eine mögliche Sondersitzung. Es geht unter anderem darum, ob es Fehler in der Finanzaufsicht gab, ob Bundesfinanzminister Olaf Scholz zuständig ist und ob die Bundesregierung – einschließlich der Kanzlei – Wirecard unterstützen könnte, obwohl bereits der Verdacht auf Unregelmäßigkeiten bestand.

Gibt es einen Untersuchungsausschuss?

Wie der Spiegel erstmals berichtete, setzte sich die Bundeskanzlerin im Herbst 2019 für die Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel nach China für den Zahlungsabwickler ein – der Bundeskanzler selbst war beteiligt. Laut einem Bericht seines Ministeriums war Scholz seit dem 19. Februar 2019 darüber informiert worden, dass die Finanzaufsichtsbehörde Bafin den Fall Wirecard „wegen des Verdachts der Verletzung des Verbots der Marktmanipulation“ untersucht.

Die Linke sucht bereits eine parlamentarische Untersuchungskommission. Die FDP und die Grünen drohen auch, wenn die Bundesregierung nicht genügend Beiträge zur Klärung leistet.


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