Dienstag, 4. Mai 2021
Wird Deutschland den Auftrag gewinnen?
Intel investiert Milliarden in Chipfabriken
Die Technologiebranche hat in den letzten Monaten mit einem Mangel an Computerchips zu kämpfen. Marktführer Intel will jetzt massiv in die Produktion investieren und investiert Milliarden in eine Fabrik in New Mexico. Deutschland könnte auch von der Investitionsoffensive des Chipgiganten profitieren.
Inmitten des globalen Halbleitermangels investiert der Chipgigant Intel Milliarden in den Ausbau seiner US-Fertigung. Die Fabrik im Bundesstaat New Mexico wird auf 3,5 Milliarden US-Dollar (ca. 2,9 Milliarden US-Dollar) aufgerüstet, teilte das Unternehmen am Montag mit. Es geht um die Einführung einer komplexen neuen Intel-Technologie, bei der Chipkomponenten übereinander und nicht nebeneinander gestapelt werden. Es sollte kompaktere und gleichzeitig leistungsstärkere Prozessoren bieten.
Intel hatte bereits im März den Bau von zwei neuen Fabriken im US-Bundesstaat Arizona angekündigt. In den USA wird der Mangel an Halbleitern, der beispielsweise dazu führte, dass mehrere Automobilhersteller die Produktion einstellten, ebenfalls als politisches Problem angesehen. Daher besteht die Anforderung, die Produktion im Inland zu erweitern.
Auch ein Fabrikbau in Deutschland ist möglich
Der größte Halbleiterhersteller der Welt will auch Milliarden in Europa investieren. Voraussetzung dafür ist eine ausreichende staatliche Finanzierung. Deutschland hat gute Chancen, Milliarden von Euro von Intel zu investieren. „Für Deutschland gibt es viel zu sagen“, sagte CEO Pat Gelsinger gegenüber dem Handelsblatt. Das amerikanische Chipherstellerunternehmen sucht derzeit nach einem Standort in Europa für eine neue, hochmoderne Fabrik.
Intel baut jedoch nur, wenn die öffentliche Finanzierung stimmt. Sie sollten sich an den Ländern orientieren, die derzeit branchenführend sind – dies sind Taiwan und Korea. Dort erhält ein Halbleiterhersteller rund 40 Prozent der Kosten vom Staat. „Wir brauchen dieses Niveau, um wettbewerbsfähig zu sein“, sagte Gelsinger. „Eine neue Anlage kostet mindestens 10 Milliarden US-Dollar, und Sie benötigen zwei an einem Standort, um Skaleneffekte nutzen zu können“, sagte Gelsinger.
Dies würde Subventionen in Höhe von 8 Milliarden Euro erfordern, um Intel anzuziehen. Im Gegenzug verspricht Intel ein langfristiges Engagement. Der CEO warnt die Politiker davor, zu viel Zeit damit zu verbringen, zu entscheiden, wie stark die Regelung gefördert wird. Intel will den neuen Standort in der zweiten Jahreshälfte selbst bestimmen.
Der neue Intel-Chef Pat Gelsinger hat wiederholt gewarnt, dass die Chip-Engpässe mehrere Jahre anhalten könnten – auch weil Investitionen keine unmittelbare Wirkung haben. Der Mangel wurde durch die explodierende Nachfrage nach Technologien wie Laptops in der Koronapandemie und Aktienkäufen der chinesischen Huawei-Gruppe angesichts der US-Sanktionen verursacht. Das Intel-Geschäft wurde kürzlich von Wettbewerbern zunehmend unter Druck gesetzt. Gelsinger will unter anderem verhindern, dass die Gruppe als Mauthersteller zunehmend für andere produziert.