Die Ärzte hatten tatsächlich alles klar gemacht. Jetzt rudern sie zurück. Denn nach der Gehirnoperation der argentinischen Fußballikone Maradona gibt es jetzt negative Langzeiteffekte.
Erst die Schwäche, dann die Gehirnoperation, jetzt die Suchtbehandlung: Diego Maradonas Gesundheit bleibt besorgniserregend. Das argentinische Fußballidol litt nach der Gehirnoperation unter „Verwirrung“, sagte Maradonas Arzt Leopoldo Luque in Buenos Aires. Der Neurologe führte diesen Zustand auf „Anzeichen von Abstinenz“ zurück und kündigte an: „Wir denken, er sollte sich einer Drogenabhängigkeitsbehandlung unterziehen. Es wird einige Tage dauern.“
Maradona hat eine lange Geschichte der Drogen- und Alkoholabhängigkeit. Ende Juni berichtete Luque: „Was Kokain betrifft, ist Diego alles sauber, aber er hat einen Rückfall mit Alkohol.“
Lange Krankenakte: Fettleibigkeit und zwei Herzinfarkte
Nur wenige Stunden vor der Ankündigung des Rückzugs kündigte Luque an, dass Maradona möglicherweise bald das Krankenhaus verlassen werde. Insgesamt gab der Arzt ein positives Bild von Maradonas Zustand: „Diego geht es gut.“ Die Computertomographie nach der Operation ergab ein gutes Ergebnis: „Wir haben sogar vor Freude getanzt.“
Der Weltmeister von 1986 wurde am Dienstag in einer Privatklinik in Buenos Aires wegen eines Blutgerinnsels im Gehirn operiert. Er hat seit Jahren ernsthafte gesundheitliche Probleme. Am Tag vor der Operation wurde Maradona in ein Krankenhaus in La Plata eingeliefert, weil sie sich unwohl fühlte – und um bessere Medikamente einzunehmen, weil der Nationalheld schon lange Antidepressiva genommen hatte. Ein Scan entdeckte dann das Gerinnsel. Maradona wurde dann in die Spezialklinik in der Hauptstadt verlegt.
Maradona war letzte Woche 60 geworden. Seine Krankenakte ist lang: Er hatte bereits zwei Herzinfarkte, eine Hepatitis und eine Magenbypass-Operation, weil er schwer übergewichtig war. Darüber hinaus wurde Maradona wiederholt wegen Drogenabhängigkeit behandelt. Laut seinen Ärzten nimmt er bis heute regelmäßig Psychopharmaka ein. Jetzt die längerfristige Behandlung, „weil es am besten für Diego ist“, sagte Luque.