Die erste Fabrik, in der Mücken gezüchtet werden, sollte in Australien sein. Diese sollen die Ausbreitung gefährlicher Tropenkrankheiten verhindern.
Australien – Eine Fabrik, die Mücken züchtet? Klingt seltsam, sollte aber bald Realität werden. Weil dahinter eine ernste Angelegenheit steckt.
Dengue-Fieber oder Gelbfieber sind nur zwei der gefährlichen Krankheiten, die Mücken übertragen können. Diese verursachen jedes Jahr große Probleme in den südlicheren Regionen der Welt.
Aber jetzt wurde eine Lösung gefunden. Die erste Verarbeitungsanlage Mücken im industriellen Maßstab entstehen.
Diese Idee wurde von der ihr zugrunde liegenden Hilfsorganisation World Mosquito Program entwickelt ihre Website stellt vor. Sie erhielten Unterstützung von der Firma Innova Feed. Diese ist auf die Herstellung von Tierfutter auf Insektenbasis spezialisiert.
Aber was genau steckt hinter der Idee der Mückenfabrik? Vor etwa zehn Jahren entwickelte die Hilfsorganisation eine Methode, mit der die weiblichen Mücken mit dem Bakterium Wolbachia infiziert wurden.
Dieses Bakterium verringert die Wahrscheinlichkeit, dass sich andere Viren wie Dengue-Fieber, Gelbfieber, Zika oder Chikungunya im Körper der Mücke vermehren können, was gleichzeitig die Übertragung auf den Menschen verringert. Wenn die gezüchteten Mücken freigesetzt werden, werden diese Bakterien übertragen, wenn sie mit einer männlichen Mücke interagieren.
Das Besondere an der Technologie der Wolbachia-Bakterien ist, dass diese Mückenpopulationen weder unterdrückt noch genetisch verändert werden. Dies zeigen Langzeitstudien, die seit 2011 in Australien, Brasilien und Indonesien durchgeführt wurden. In den am stärksten betroffenen Gebieten sollen die Dengue-Infektionen um bis zu 77 Prozent zurückgegangen sein.