Zusammenfassung des Managements
Die Vereinigten Staaten haben in Deutschland seit langem Atomwaffen im Rahmen von „Kooperationsprogrammen“ stationiert, bei denen die Waffen in US-Gewahrsam gehalten werden, aber mit entsprechender Genehmigung dem deutschen Militär zum Einsatz in Konflikten übergeben werden können. Das derzeitige Trägersystem ist das Tornado-Flugzeug der deutschen Luftwaffe, das zweifach fähig ist – es kann sowohl konventionelle als auch nukleare Waffen liefern -, aber es nähert sich dem Ende seiner Lebensdauer.
Die Beteiligung an dieser nuklearen Rolle wird in Deutschland oft als „nukleares Sharing“ bezeichnet. Allerdings ist die Präsenz von US-Atomwaffen in der deutschen Öffentlichkeit nicht beliebt. Angesichts der am 26. September stattfindenden nationalen Wahlen, bei denen entschieden wird, wer die langjährige Bundeskanzlerin Angela Merkel ersetzen wird, haben zwei der drei führenden politischen Parteien ein Ende der nuklearen Teilhabe und den Abzug von US-Atomwaffen gefordert – wenn auch mit einiger Verwirrung über das Timing. Die Fragen der gemeinsamen Nutzung von Atomwaffen und des Ersetzens des Tornado durch ein anderes Flugzeug mit doppelter Kapazität werden im Wahlkampf möglicherweise nicht so groß wie möglich sein, aber diese Fragen werden bei den Koalitionsverhandlungen zwischen den Parteien, die die nächste Regierung bilden werden, eine Rolle spielen. Dieses Dokument beschreibt die Positionen der wichtigsten deutschen politischen Parteien bezüglich des Teilens von Atomwaffen und der Präsenz von US-Atomwaffen und wie die möglichen Koalitionsverhandlungen diese Probleme angehen könnten.
Die Vereinigten Staaten haben ein Interesse daran, wie diese Verhandlungen verlaufen. Zumindest will die US-Regierung keine deutsche Politik, die das unilaterale Teilen von Atomwaffen beendet, was die derzeitige Abschreckungs- und Verteidigungsposition der NATO entwirren könnte. Angesichts des Beitrags der US-Atomwaffen in Europa zur umfassenden Abschreckung und insbesondere zur Zusicherung von Verbündeten auf dem gesamten Kontinent hinsichtlich des US-Engagements zur Verteidigung der NATO sollten Änderungen in der nuklearen Haltung des Bündnisses als Ergebnis eines Bündnisses erreicht werden Prozess, nicht als Ergebnis einer einseitigen Entscheidung eines Landes. Washington könnte in den kommenden Monaten Schritte unternehmen, beispielsweise seinen Ansatz zur nuklearen Rüstungskontrolle formulieren, die dazu beitragen könnten, zu bestimmen, wie die Koalitionsverhandlungen in Berlin die Frage der gemeinsamen Nutzung von Atomwaffen angehen.
Diese Publikation ist Teil der Brookings – Robert Bosch Foundation Transatlantic Initiative (BBTI), einem umfassenden mehrjährigen Projekt angewandter Forschung und Programmierung, das darauf abzielt, Synergien zu schaffen und neue Aktivitäten zu entwickeln, die die transatlantische Zusammenarbeit in globalen Fragen verbessern. ermöglicht durch die Robert Bosch Stiftung.