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30.000 neue Klagen gegen OLGs: Strom von Dieselstreitigkeiten lässt kaum nach

30.000 neue Klagen gegen OLGs
Der Fluss von Dieselprozessen nimmt kaum ab

Für die deutsche Justiz wird die Manipulation von Abgasemissionen bei Dieselmotoren zu einer unendlichen Geschichte. Allein die Oberlandesgerichte registrierten im vergangenen Jahr 30.000 neue Fälle. In einigen Gerichten ist die Zahl der Fälle in letzter Zeit stark gestiegen.

Fast sechs Jahre nach Bekanntwerden der Abgasmanipulation bei Dieselfahrzeugen hält die Klageflut vor deutschen Gerichten gegen Hersteller wie VW und Daimler an. Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf eine aktuelle Umfrage des Deutschen Richterbundes bei den 24 Oberlandesgerichten. Demnach registrierte allein das Berufungsgremium allein im Jahr 2020 landesweit rund 30.000 neue Fälle. Im vergangenen Jahr waren es rund 40.000 Fälle.

„Fast sechs Jahre nach Ausbruch des Abgasskandals ist noch kein Ende des Gerichtsverfahrens in Sicht“, sagte Bundesgeschäftsführer des Richtervereins, Sven Rebehn, den Funke-Zeitungen. „Trotz der Pandemie haben die Oberlandesgerichte im Jahr 2020 bundesweit noch etwa dreimal so viele neue Dieselfälle registriert wie 2018.“ Dies betrifft laut Richterbund in den meisten Fällen den Volkswagen-Konzern sowie die Hersteller Daimler und BMW.

Die ersten vier Monate des laufenden Jahres haben nach Angaben des Richterbundes noch kein einheitliches Bild gezeigt: Mehrere Gerichte meldeten Dieselklagen zum Teil deutlich weniger, andere eine konstante oder steigende Zahl. Die höchsten Zahlen meldet derzeit das Oberlandesgericht Stuttgart, bei dem im Jahr 2020 mehr als 4.800 Beschwerden in Dieselabgasfällen eingegangen sind. In den ersten vier Monaten des Jahres 2021 registrierte das Stuttgarter Unternehmen bereits 2.320 neue Fälle.

Während die Zahl der Klagen gegen VW überall mehr oder weniger stark zurückgegangen sei, auch angesichts der Verjährung, „steigt derzeit die Zahl der Klagen gegen Daimler“, sagte Rebehn. In Stuttgart hat sich die Zahl der Fälle in den ersten vier Monaten des Jahres 2021 im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2020 auf 1.500 fast verdreifacht.

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