Donnerstag, März 28, 2024

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Stellvertretender Chef Karl von Rohr: „Deutsche Bank ist über dem Berg“

K. K.arl von Rohr fällt auf. Er verzichtet auf die blaue Gesichtsmaske mit dem Logo der Deutschen Bank, die seine Mitarbeiter tragen. Er trägt eine weiße Maske. Ärgerlicherweise steht dort der Name eines ehemaligen Frankfurter Nachtclubs. Tatsächlich stammt die Maske aus einem gleichnamigen Matratzenladen. Von Rohr schwört auf diese Masken, weil „sie so schön leicht sind“.

WELT: Herr Von Rohr, Ihr Investorentag findet in einer Woche statt – dem sogenannten Investor Deep Dive. Obwohl Ihre Aktionäre diesmal nicht der Bank beitreten dürfen, sitzen die Top-Führungskräfte und einige der Techniker zusammen im selben Raum – das sind mehr als 20 Personen. Haben Sie keine Angst vor Infektionen?

Karl von Rohr: Nein, alle Teilnehmer werden am Vortag getestet. Außerdem ist es ein großer Tagungsraum und natürlich wird der Mindestabstand jederzeit eingehalten. Wir hatten mehrere Veranstaltungen dieser Größenordnung und unser umfassendes Hygienekonzept hat bisher immer gut funktioniert.

Karl von Rohr, 55, ist seit 2015 Mitglied des Verwaltungsrates der Deutschen Bank und seit April 2018 stellvertretender Leiter.

Quelle: Foto-Allianz / dpa / Deutsche Bank

WELT: Die Tests sind für Sie eigentlich unnötig. Du hattest schon Corona.

Von Rohr: Ja, ich habe Covid-19 im März bekommen – und ich habe immer noch eine hohe Anzahl von Antikörpern. Aber ich werde auch immer wieder getestet – besonders für Events wie unseren Investorentag.

WELT: Was werden Sie am kommenden Mittwoch den Anlegern sagen? Deutsche Bank über den Berg?

Von Rohr: Ja, ist sie. In den letzten fünf Jahren haben wir das Risiko reduziert, unseren Kapitalpuffer gestärkt, heute haben wir deutlich mehr Liquidität – und wir sind profitabel. Und: Die Deutsche Bank hat endlich keine negativen Schlagzeilen mehr. Sie müssen sich in den ersten zehn Minuten eines Gesprächs nicht mehr für vergangene Fehler rechtfertigen. Deshalb sind auch unsere Mitarbeiter deutlich zufriedener. Das ist uns sehr wichtig. Schließlich mussten Sie in den letzten Jahren viel durchmachen.

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WELT: Dann können Sie zuerst einen Gang herunterschalten.

Von Rohr: Wir wären schlechte Führer, wenn wir das tun würden. Wir haben uns mit unserer Strategie im Juli 2019 ehrgeizige Ziele gesetzt und arbeiten sehr konzentriert und konzentriert auf deren Umsetzung. Corona macht es in einigen Bereichen schwieriger, aber anderswo bekommen wir Rückenwind. Ich bin daher zuversichtlich, dass wir als Bank unsere Ziele erreichen werden.

WELT: Der Investmentbank geht es überraschend gut. War es nicht ein Fehler, dort so radikal zu schneiden?

Von Rohr: Nein. Es war gut, sich auf das zu konzentrieren, was wir wirklich gut können. Wir ließen zu viele Optionen zu lange offen und zögerten, uns von Bereichen zu trennen, in denen wir nicht im Vordergrund standen. Das hat die Bank viel Geld gekostet.

WELT: Sie planen unter anderem, bis Ende 2022 18.000 Stellen abzubauen. Insbesondere bei Privatkunden müssen Einsparungen erzielt werden. Wie weit bist du hier

Von Rohr: Wir verhandeln mit Arbeitnehmervertretern in verschiedenen Bereichen und machen gute Fortschritte. So haben wir vor einigen Tagen vereinbart, 37 Prozent der Arbeitsplätze in unserer Privatkundenzentrale in Frankfurt und Bonn abzubauen. Weitere Schritte folgen in anderen Bereichen des Privatkundengeschäfts. Darüber hinaus haben wir kürzlich eine Vereinbarung zum Verkauf von Postbank Systems an Tata getroffen. Dadurch wird die Anzahl der Arbeitsplätze in unserer Bank um ca. 1.500 reduziert.

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WELT: Wie fühlst du dich darüber?

Von Rohr: Es ist eine schwierige Situation für uns alle. Niemand im Management klopft sich für unseren erfolgreichen Stellenabbau auf den Rücken. Leider ist es dringend erforderlich, um nachhaltig profitabel zu werden.

WELT: Sie verwenden auch den roten Stift auf den Zweigen. Wie viel wirst du schließen?

Von Rohr: Wie bereits angekündigt, werden wir rund 100 Filialen der Deutschen Bank schließen. Darüber hinaus beabsichtigen wir, in den nächsten zwei Jahren jeweils rund 50 Postbank-Standorte aufzugeben. Insgesamt wird unser Filialnetz in Deutschland bis Ende 2022 um weitere 200 Filialen schrumpfen.

WELT: Wird es dann vorbei sein oder wird es in ein paar Jahren kaum noch Filialen geben?

Von Rohr: Früher als viele unserer Wettbewerber haben wir begonnen, unser Büronetzwerk an veränderte Kundenverhalten anzupassen. Die Koronakrise hat erneut gezeigt, dass Beratung nicht nur in der Branche, sondern auch telefonisch oder digital erfolgen kann. Trotzdem werden wir in Zukunft für unsere Kunden mit Niederlassungen in ganz Deutschland leicht zugänglich sein. In Zukunft sind neben den klassischen Filialen auch reine Beratungsstandorte denkbar, die nicht so zentral gelegen sein müssen.

WELT: Ist es auch langfristig denkbar, die Filialen der Postbank und der Deutschen Bank zusammenzulegen?

Von Rohr: Nein. Wir halten an unserer Doppelmarkenstrategie fest, weil wir eine sehr differenzierte Markenpositionierung haben. Die beiden Marken werden jedoch in Zukunft noch enger zusammenarbeiten. Sobald dies technisch machbar ist, sollten alltägliche Finanztransaktionen für beide Kundengruppen an jedem Schalter möglich sein. Während der Konsultation ist es jedoch immer noch ratsam, sich zu trennen.

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WELT: Was ist neben geringeren Kosten Ihr Hauptanliegen?

Von Rohr: Für den Privatkunden ist dies zweifellos eine Digitalisierung. Neben der Digitalisierung aller unserer Slot-Regeln ist uns unsere Deutsche Bank Mobile App besonders wichtig. Wir sind sehr stolz darauf, dass sich unsere Kunden dort 30 Millionen Mal im Monat anmelden. Diese digitale Stärke wollen wir weiter ausbauen. Heute ergänzen 13 Produkte und 23 neue Services das Leistungsspektrum der App. Dies beinhaltet eine CO2-Indikator, der die Ausgaben eines Kunden, zum Beispiel für Haushalt, Verbrauch oder Betanken, verwendet, um seinen persönlichen CO zu bestimmen2-Berechnen Sie den Footprint.

WELT: Und wie ökologisch ist Ihr persönlicher Fußabdruck?

Von Rohr: Weil der CO2Der Indikator startet erst heute, daher hatte ich keine Gelegenheit, ihn berechnen zu lassen. Tatsächlich halte ich das Thema Nachhaltigkeit für sehr wichtig. Und das gilt auch für unsere Kunden. Mit Hilfe der Digitalisierung können wir nun Ökonomie und Ökologie auf sinnvolle Weise kombinieren und in einer weiteren Erweiterungsphase der App unseren Kunden Vorschläge machen, wie sie ihr Portfolio nachhaltiger gestalten und fossile Brennstoffsysteme reduzieren können.

WELT: Und damit verdienen. Sie haben den Eindruck, dass Sie die Corona-Krise nicht einmal bemerken würden.

Von Rohr: Natürlich bemerken wir sie in unserer Firma. Zum Beispiel hat die Situation unsere Risikovorsorge bei der Kreditvergabe sowohl bei der Privatkundenbank als auch auf breiter Front erhöht. Wir sind jedoch im Vergleich zu unseren internationalen Wettbewerbern deutlich besser aufgestellt, weil wir viel haben Kredite in Europa und vor allem in Deutschland. Die Bundesrepublik ist eine der stabilsten Volkswirtschaften der Welt. Hier haben wir die Hälfte unseres Kreditvolumens. 35 Prozent sind mit Hypotheken gesichert HypothekendarlehenNur sechs Prozent betreffen Konsumentenkredite. Einige unserer europäischen und amerikanischen Wettbewerber haben einen viel höheren Anteil an Verbraucherkrediten.

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WELT: Wie schützen Sie sich vor Fehlern?

Von Rohr: Bei Bedarf treffen wir konsequent Rückstellungen bei der Bank. Vor allem profitieren wir jetzt davon, dass wir auch in guten Zeiten hinsichtlich des Kreditrisikos diszipliniert geblieben sind. Die Deutsche Bank hat dies in der Vergangenheit erkannt, so dass wir auch während der Finanzkrise nur wenige Probleme mit notleidenden Krediten hatten. Grundsätzlich haben wir einen sehr stabilen Kundenstamm – und ein sehr gutes Risikomanagement.

WELT: Wo genau finden Sie Einrichtungen?

Von Rohr: Natürlich beobachten wir die Unternehmenskredite in den von der Pandemie besonders betroffenen Sektoren genau. Auf der anderen Seite sind wir im Geschäft mit Technologieunternehmen im Allgemeinen etwas entspannter. Wir haben unsere Standards für Konsumentenkredite etwas weiter verschärft. Wir sind optimistisch in Bezug auf Hypothekarkredite, die angesichts der niedrigen Zinssätze immer noch sehr gefragt sind.

WELT: Wie viele Ihrer Kunden haben ihre Kreditrückzahlung aufgrund der Corona-Krise verzögert?

Von Rohr: Derzeit nutzen noch rund 3.500 Personen diese Option. Im Frühjahr waren es jetzt 70.000. Wir sehen also eine gute Entwicklung.

WELT: Die Situation hat sich kaum entspannt – wir befinden uns jetzt in der zweiten Welle der Krise.

Von Rohr: Das ist richtig. Die Zahl der Fälle, in denen Unternehmer oder Selbstständige von der Koronakrise bedroht sind, ist jedoch geringer als ursprünglich befürchtet.

WELT: Dies ist hauptsächlich auf die großzügige Unterstützung der Regierung zurückzuführen.

Von Rohr: Und die Kreativität von Unternehmern wie Restaurantbesitzern. Sie wurden von der Corona-Krise sehr hart getroffen. Trotzdem machen sie immer noch einige Verkäufe mit dem Liefer- und Abholgeschäft. Das reicht natürlich auf lange Sicht nicht aus. Aber in Kombination mit staatlichen Beihilfen werden es viele hoffentlich noch schaffen.

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WELT: Mach weiter? An einigen Stellen sind die Programme so großzügig, dass Unternehmen die Krise sogar ausnutzen.

Von Rohr: Das Dienstprogramm ist umfassend und hilft, Insolvenz zu vermeiden. Ich denke, es ist richtig, dass die Regierung Unternehmen derzeit so sehr unterstützt. Solange wir keinen Impfstoff haben und die Pandemie mit Sperrmaßnahmen eindämmen müssen, gibt es kaum Alternativen. Ich denke nicht, dass die Maßnahmen übertrieben sind. Es kann nicht vermieden werden, dass im Einzelfall Übertreibungen auftreten können.

WELT: Zu großzügige Hilfe schützt auch Unternehmen, die nicht mehr lebensfähig sind, sogenannte Zombifizierungsbedrohungen. Eine Krise kann immer eine Chance für Innovation sein.

Von Rohr: Unternehmen gehen bankrott und diese Zahl wird im nächsten Jahr weiter steigen. Es gibt auch eine Konsolidierung: Viele Unternehmen fusionieren mit anderen. Es ist jedoch auch richtig, dass Geschäftsmodelle, die noch vor der Krise keine Zukunft hatten, nicht unnötig mit den Hilfskrediten erweitert werden sollten. Wenn es Anzeichen dafür gibt, dass ein Geschäftsmodell nicht nachhaltig ist, vermeiden wir die Bereitstellung von Hilfskrediten – auch wenn diese vom Staat garantiert werden.

WELT: Was soll jetzt getan werden?

Von Rohr: Jetzt, da die Anzeichen dafür sind, dass wir nächstes Jahr mit der Impfung beginnen können, müssen wir darüber sprechen, wie wir die vielen sehr teuren Hilfsprogramme reduzieren können. Es erfordert eine sehr bewusste Anstrengung. Es besteht die Gefahr, dass die Beihilfe ansonsten fortgesetzt wird. Dies würde nicht nur einen enormen Druck auf die Staatskasse ausüben, sondern auch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft beeinträchtigen.

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